Bis auf's letzte Hemd
Eine Arbeit mehrerer Akte, gemalt von Miriam Lange, in Verbindung mit alten Hemden aus Worpswede.
Eine bewusste Vermischung aus "bis auf ́s Hemd" und "das letzte Hemd".
In einer Zeit, in der Ausstellungen kaum möglich sind und waren entstehen unter den
Kulturschaffenden verschiedenartige Nöte.
Vordergründig sind es finanzielle Engpässe, bis hin zu existenzbedrohenden Szenarien.
Ateliermieten müssen gezahlt werden aber auch das schnöde Leben ist immer schwerer zu
finazieren.
Außerdem aber beinhaltet Kunst auch immer den Austausch mit dem Publikum, dem
Betrachter. Wer ist mein Adressat in dieser Zeit?
Als bildende Künstlerin brauche ich eine gewisse Zeit des eremitischen Arbeitens, aber
dann habe ich der Welt etwas mitzuteieln. Wohin mit sich und diesem Mitteilungsdrang?
Wer hört das, was ich zu sagen habe?
Kann ich einfach etwas anderes zum Broterwerb tun und die Kunst an den Nagel hängen,
wie ein Kleidungsstück, das nicht in unsere Zeit passt? Ich kann es nicht! Künstlerin zu
sein, ist ein Teil meines Selbst. Ich kann mich nackt machen und muss es manchmal, um
gewisse Unetrstützungen zu erhalten, um weiter das zu tun, was ich tun muss: nämlich
Kunst. Und doch bleibe ich Künstlerin, allen Unbillen zum Trotz.
"Bis auf ́s letzte Hemd" ist eine Verbildlichung dieses Prozesses, der Verzweiflung, des
sich nackt machens um schließlich zu sehen, was bleibt: Ich, die Künstlerin, bin zwar
nackt, aber zum Glück immernoch genau das: Künstlerin!